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Nachdem Katja bei ihrer Mitteldistanz in Heilbronn einen Startplatz für die Challenge in Almere gewonnen hatte stand recht früh fest, dass sie diese (drei Wochen nach ihrer Langdistanz in Kopenhagen) nicht alleine absolvieren wollte. Daher tauschte sie den Platz gegen einen Staffelplatz ein und wir beschlossen, diese Gelegenheit auch für einen Sightseeing-Kurzurlaub nach Amsterdam zu nutzen. Der Wettkampf war Samstag, blieben also bei Anreise am Donnerstagabend noch Freitag und Sonntag für Urlaubsaktivitäten übrig. Unser Hotel lag direkt am Wasser etwas außerhalb von Amsterdam und auf der gegenüberliegenden Seite von Almere.

Katja wollte Laufen, ich würde Radfahren und Mareike hat sich als Schwimmerin dem Abenteuer gestellt. Für Mareike war es das erste Mal, dass sie eine solch lange Strecke im Wettkampf schwimmt. Katja ist quasi schon ein „alter Hase“ im Laufen und ich fühle mich auf dem Rad ja grundsätzlich auch ganz wohl.

Somit startete die Reise von Katja und mir am Donnerstag nach Feierabend. Abends ging es dann nur noch ins Hotel und am Freitag ging es dann zum Frühstück und Sightseeing nach Amsterdam.

Zur Wettkampfbesprechung trafen wir dann auch endlich Mareike. Die Wettkampfbesprechung war leider komplett auf Holländisch und wir verstanden nur „Badmuts = Badekappe“, „lopen = Laufen“ und „Fietsen = Radfahren“ ☺

Danach konnten wir erst die Startunterlagen abholen. Bevor wir mein Rad in die Wechselzone brachten gingen wir noch zur Pastaparty. Diese war sehr gelungen und es gab wirklich leckere Sachen zu Essen. Es war schon sehr ungewöhnlich, dass wir alle (bis auf Mareike vielleicht) recht entspannt waren, da es ja “nur“ eine Staffel war. Dass ich am nächsten Tag trotzdem 5,5h auf dem Rad sitzen (und Katja rund 3,5h Laufen sollte) ging dabei irgendwie unter. Insgeheim beneidete ich Mareike, die nach nur etwas mehr als einer Stunde ihr Tageswerk geschafft haben sollte.

Da Mareike mit ihrem Partner Torsten auf einem Campingplatz (direkt an der Laufstrecke übrigens) übernachteten und der Schwimmstart für die Staffeln um 7:35h erfolgte verabredeten wir uns für den nächsten Morgen um 6:30h am Check-In.

Wir fieberten mit Mareike dem Start entgegen, versuchten sie so gut wie möglich abzulenken und beobachteten schließlich, wie sie mit nur ca. 15 anderen Staffelstartern in dem 16 Grad kalten Wasser die ersten Meter zurücklegte. Wir rechneten bei Mareike mit einer Schwimmzeit von ca. 1:10h bis 1:15h, so dass ich mich nach ca. 50min in den Staffelwechselbereich begab. Dieser befand sich in einer Tiefgarage, wo es auch ein bisschen wärmer war als draußen. Trotzdem zog ich noch meine dünne Regen- und Windjacke über da es tagsüber doch recht windig und bewölkt werden sollte.

Und nachdem Mareike dann nach 1:11h aus dem Wasser kam (PBZ natürlich) und ich mir den Chip schnappte ging die Reise los. Ich wusste, dass es wieder einmal auf dem Rad sehr windig wird und auch, dass die Strecke sehr einsam ist. Aber dass ich schon nach knapp 20km keine Lust mehr hatte, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Strecke war zwar schon ganz schön und es waren zunächst auch ziemlich viele Radfahren unterwegs…aber das war dann auch wieder das Problem. Ich weiß nicht, wie viele Leute Windschatten gefahren sind, aber es waren eine ganze Menge…und ich war so wütend darüber, dass ich wahrscheinlich meine ganze Kraft in diese Wut gesteckt habe. Somit konnte ich das Radfahren in der ersten Runde kaum genießen und war ziemlich froh, Katja, Mareike und Torsten nach 90km vor Beginn der zweiten Runde kurz zu sehen.

Nun war es ja „nur noch“ eine Runde, aber die zog sich ewig in die Länge. Der Wind blieb nach wie vor mein Feind und es gab jetzt nur noch vereinzelte Radfahrer auf der Strecke, da die meisten Radfahrer in der ersten Runde „Mitteldistanzler“ waren. Ach ja und Zuschauer gab es sowieso keine auf diesem Radrundkurs. Die letzten 20km zogen sich noch mal extrem hin und ich war sooo froh, nach 5:35h endlich in die Wechselzone laufen zu können. Aber noch glücklicher war ich, dass ICH jetzt nicht mehr laufen musste ☺

Katja war hochmotiviert und rannte los als wenn sie nur 5km laufen müsste. Die Laufstrecke ist ein Rundkurs von ca. 7km, die sechsmal gelaufen werden muss. Nachdem ich mich erstmal im „Athletengarten“ umgezogen, gestärkt und ein wenig erholt hatte machten wir uns auf den Weg, Katja so oft wie möglich anzufeuern. Da der Campingplatz genau an der Laufstrecke lag konnten wir zwischendurch immer mal wieder kurz die Beine hoch legen…dachten wir zumindest!! Denn Katja gab uns kaum Gelegenheit zum verschnaufen, da sie wie ein Uhrwerk ihr Tempo konstant durchlief. Kaum hingesetzt „mussten“ wir auch schon wieder zum Anfeuern los…was für ein Stress ☺ Somit vergingen die knapp 3,5h zumindest für uns wie im Flug.

Natürlich liefen wir alle gemeinsam ins Ziel. Mareike und ich warteten ca. 150m vor dem Zielbogen auf Katja, nahmen sie in die Mitte und liefen alle mit einem großartigen Strahlen über die Ziellinie. Dieser Zieleinlauf gehört definitiv zu meinen Highlights dieser Saison und ich freue mich jetzt schon auf die Staffel in Roth, bei der wir im nächsten Jahr gemeinsam starten werden. Zwar mit einer anderen Schwimmerin, aber wer weiß, vielleicht gewinnt Katja ja mal wieder einen Startplatz.

Artikel von: Peggy Kleidon


Spenden-Info:

Finisher:
Peggy Kleidon: 335 min.

Gesamtstrecke: 180 km
Wettkampfzeit-Summe: 335 min.
Spendengeld: 33,50 €


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