Mal wieder Halbdistanz
Mein letzter Triathlon auf der Halbdistanz war in 2019, dann kamen Korona und eine längere Verletzungspause. Im Frühjahr entschloss ich mich nun mal wieder einen längeren Triathlon anzugehen. Die Anmeldung zum Arendsee-Triathlon ging ganz leicht, anders war es mit dem Training. Ein paar Fahrradfahrten zur Arbeit, etwas Laufen um den Südsee und Schwimmen im Heidbergsee habe ich im Juni noch hinbekommen.
Das Arendsee-Wochenende am 21, 22 Juni war so plötzlich da, wie es sonst nur Weihnachten schafft.
Mit viel Vorfreude ging ich um 9:00 Uhr an den Start. Leider hatte der Dampfer, mit dem man sonst in See-Mitte ausgesetzt wird und zum Ufer zurückschwimmt, einen Motorschaden. So gab es einen Landstart, der uns auf eine gerade Bojenstrecke schickte. Nach ca. einer Minute kam auch ich ins Wasser, dass mit seiner Temperatur gerade so den Neo zuließ. Auf den letzten 200 m wurde mir sehr, sehr warm. Für den Tag waren ja auch 33 °C vorausgesagt.
Beim Radfahren war es zum Glück noch lange „kühl“. 3 Runden waren zu fahren, der Kurs war komplett abgesperrt und sehr schnell, es lief super für mich. Ich war mit niedrigstem Puls und 37er Schnitt unterwegs und freute mich über „gesparte Körner“. Leider brach mir dann ein Flaschenhalter am Ende von Runde 1 und ich konnte die nächste geplante Wasserflasche nicht mitnehmen. Meine Gelflasche steckte noch im 2. verbliebenen Halter am Sattel, etwas Wasser-Gel-Gemisch hatte ich noch vorne in der Lenkerflasche. Also habe ich die erst mal leer gemacht, dann das meiste Gel nach vorne umgefüllt, den Rest habe ich bis zum Ende von Runde 2 getrunken. So konnte ich die Gelflasche gegen frisches Wasser tauschen. Einige Kilometer kämpfte meine Magen mit der nun fast toxischen Gelkonzentration. Langsam gelang mir die Verdünnung mit dem neuen Wasser und zum Ende von Runde 3 war die Rennlaune wieder top. Bestpace auf dem Rad war erreicht.
Der Wechsel lief gut, es war allerdings echt high noon, ca. 12:00 Uhr 32°C. Die Laufstrecke führt zweimal um den Arendsee, größten Teils durch Schatten spendenden Kiefernwald, ca. 1 Kilometer führt durch eine Brache ohne jeden Schatten. Zum Pulstreiben gibt es noch eine steile An-Abstiegs-Schleife.
Die ersten 6 Kilometer verliefen absolut nach Plan, dann war erst mal die Energie weg. Mein „Gel-Plan“ ging nach dem Flaschenchaos auf dem Rad nicht so gut auf. Außerdem bekam ich meine Temperatur nicht wirklich runter gekühlt. Ich wollte das Rennen nur noch in Ruhe zu Ende bringen. Nach einigen Kilometern mit Gehpausen, Wasser und Gel kam die Energie zurück.
Meine Zielzeit schien mir in weiter Ferne bis ich zu Beginn der 2. Runde meine Uhr mal durchgetickert habe. Unglaublich, es war noch alles drin. Kopf und Beine waren sich nun einig und es ging wieder mit Schwung voran. Nach 5:01:04 war ich als 26. (2. in der AK) sehr glücklich im Ziel, mit Abzug meiner Wartezeit beim Start bin ich für mich unter 5 h geblieben.
Die Veranstaltung kann ich jedem wärmstens empfehlen. Die Stimmung der Zuschauer und Athleten, die Ausrichtung und die Strecken sind top! Großes Lob verdienen die Triathlon-Füchse Osterburg.
Webseite: https://arendsee-triathlon.de/
https://arendsee-triathlon.de/ergebnisse/