Ich wollte schon immer mal nach Australien! Der Slot für die 70.3-WM war die Fahrkarte und ich machte mich auf den Weg. Fünf Tage Australien plus drei Tage An- und Abreise. Ein guter Plan, dachte ich zumindest.
Australien sollte halten was es versprach. Die Sunshine Coast mit dem WM-Ort Mooloolaba ist schon ziemlich cool, die Menschen lässig und entspannt. So lies ich mich die drei Tage vor dem Rennen treiben, um alles Andere kümmerten sich die drei von HannesHawaiiTours. Gut, auch vor Ort war vielleicht nicht alles perfekt. Die Wechselzone lag spektakulär leicht oberhalb des Strandes, war aber für die Masse an Startern etwas eng. Auch die Streckenführung auf dem Rad hatte hier und da seine Seltsamkeiten, aber was soll’s, da mussten alle durch.
Bestens gelaunt und so gut vorbereitet wie wohl noch nie vor einem Rennen – ich hatte tatsächlich halbwegs strukturiert trainiert – ging ich an den Start. Lief auch bestens bis ich nach rund der Hälfte der Schwimmstrecke Anzeichen für Krämpfe im Oberschenkel spürte. Leider wurde es bis zum Schwimmausstieg nicht besser, eher im Gegenteil. Auf dem Rad waren die Krämpfe wie weg geblasen, allerdings nur eine kurze Zeit lang. Sie kamen wieder und blieben dann auch bei mir. Das Ganze gepaart mit einer gewissen Kraftlosigkeit. So radelte ich durch die 90 Kilometer und startete - deutlich verspätet – in die zwei Laufrunden. Von da an war es nur noch furchtbar. Nichts ging und ich schleppte mich Meter um Meter über die Strecke. Im letzten Viertel war es dann so schlimm, dass ich phasenweise nur noch gehen konnte. Wenn man das dann überhaupt gehen nennen konnte. Nach 5 Stunden und 35 Minuten erreichte ich doch noch das Ziel, mindestens eine Dreiviertelstunde zu spät, aber immerhin gefinisht. Es gibt sicher ein paar gute Gründe, warum es im Rennen nicht so richtig funktioniert hat, gelohnt hat sich der Trip trotzdem. Und das vor allem als GGU-Teammitglied! Bei den Farben dachten alle ich wäre ein Aussie. Also, immer Augen auf bei der Teamwahl, meine war richtig!