Es sollte der spannende Auftakt zu drei Ironman-Rennen in diesem Jahr sein. Verrückt? Sind wir das nicht ohnehin? Verrückt lief auch das Rennen. Mit Rücksicht auf die Witterungsbedingungen in Frankreich und die Verfügbarkeit von Rettungsdiensten etc. für die Normalbevölkerung wurden am Wochenende viele Veranstaltungen abgesagt. IRONMAN konnte sich mit den Behörden dann auf ein verkürztes Rennen einigen. Auf dem Rad wurden nur 152 km gefahren, gelaufen wurden 30 km. Das sollte mir entgegen kommen. Denkste!
Das Schwimmen im Mittelmeer war großartig, tolles Wasser, hat richtig Spaß gemacht und lief gut.
Die Radstrecke war zwar kürzer, aber sie ist wirklich anspruchsvoll! Anstiege von bis zu 20 km Länge bei brütender Hitze. Landschaftlich überaus reizvoll und hin und wieder begleiteten Schmetterlinge den Weg hinauf. Wo es rauf geht, geht es aber auch runter, einige rasante aber gut fahrbare Abfahrten rundeten das Raderlebnis ab. Die letzten 20 km zurück nach Nizza war aber schon vorauszuahnen was dann passieren würde. Die Temperatur stieg immer weiter an und unter dem Helm kochte der Kopf, trotz permanenter Kühlung. Ich glaube ich habe mehr Wasserflaschen in den Helm als in den Körper hinein entleert.
So aufgeheizt startete der Lauf. Die erhoffte Brise am Meer war nicht auszumachen, die Luft stand. Bis zu den beiden ersten Verpflegungsstationen ging es noch, dann war es vorbei. Schwindel, torkeln, völlig überhitzt, an Laufen war nicht mehr zu denken. Und so begann eine Odyssee zwischen trinken, trinken, trinken, kühlen, kühlen, kühlen und einer Mischung aus Gehpausen und Laufen. Letztlich habe ich es dann in 10:12 Stunden zu Ende gebracht und trotz des unsagbaren miesen Laufs immer noch ins erste Viertel meiner Altersklasse und ins erste Drittel Overall. Ich war definitiv nicht der Einzige, der sich richtig quälen musste. Sicher verrückt, aber eins gilt beim Triathlon immer: Aufgeben gibts nicht!