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Es ist Donnerstag der 7. Mai und entgegen der Wettervorhersage leider sehr bewölkt und nur 8 Grad warm aber egal der Plan ist einmal von Hordorf zum Brocken und zurück auf dem kürzesten Weg wären das 180 km und ca. 1500 Höhenmeter. 

Im Laufe des Tages sollte sich die Temperatur dann Richtung 18°C bewegen was natürlich die Frage nach der Bekleidung aufbrachte ich entschied mich für kurze Hose mit Knielingen, Funktions Unterhemd und 2 GGU-Software Kurzarm-Trikots übereinander mit Armlingen.

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Der kürzeste Weg der übrigens über fast ausschließlich super ausgebaute Straßen und Radwege bis nach Werningerode führt ist in dieser Zeit der gelb blühenden Rapsfeldern und des stahlblauen Himmels besonders eindrucksvoll. Ich bin ja schon öfter mal zum Brocken, dann aber von oben nur bis Wernigerode zurückgefahren und von da mit dem Zug oder per PKW Abholung nach Hause. Auf der gesamten Strecke gibt es nur sehr wenig Autoverkehr.

Der Wind kommt mit ca 15 km/h aus Nordwest und wird mir natürlich dann auf dem Rückweg ein bisschen ins Gesicht blasen aber erstmal geht es los über:

Hordorf -Schandelah – Destedt – Erkerode – Evessen – Gilzum – Weferlingen – Vahlberg – Klein Vahlberg – Semmenstedt – Roklum – Matierzoll – Hessen – Berßel – Wasserleben – Schmatzfeld - Wernigerode (64km) – Schierke (16km) – Brocken (10km) 

Nach einer Stunde Fahrzeit motivierte der am Horizont erscheinende Brocken. 30 Minuten später kam die Sonne langsam durch und sorgte für noch bessere Stimmung.

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Auch dank des moderaten Rückenwindes verliefen die ersten 64km mit nur 360 Höhenmetern bis Wernigerode (liegt auf Höhe 245) in 2:20 recht easy. 1. Etappe Pitstop bei Netto  Kurz Beine lockern und Cola für den weiteren Verlauf kaufen.

Auf dem Weg über Drei Annen nach Schierke (16km / 400 Hm) warten dann u. A. zwei 10% Anstiege und das lockere Rollen ist langsam vorbei.

Übrigens die seit einigen Wochen wegen Unterspülung gesperrte Straße zwischen Wernigerode und Schierke ist wieder frei, als ich auf dem Hinweg die bekannte Baustelle erreichte wurde gerade der Asphalt neu gelegt und ich konnte die 100m Baustelle fußläufig am Rand überwinden.

Irgendwie fehlt einem der Geruch verbrannter Kohle den man hier sonst ab und zu wahrnehmen kann, denn die Brockenbahn steht immer noch im Depot. 2. Etappe nach 0:50 erreicht, kurzes Video und dann los zum Gipfel 10km, 500 Hm.

45 Minuten später bin ich oben. Auf dem Gipfel tummeln sich nur eine Handvoll Radler und Wanderer. Keine Ahnung warum aber immer wieder ein erhebendes Gefühl besonders mit dem klaren Weitblick der heute möglich ist.

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Empfehlenswerte Übersetzung für die 4 Rampen am 10km Brockenaufstieg wäre vorne Kompaktkurbel mit 34iger Kettenblatt und hinten min. 28iger Ritzel. Technisch gibt’s es jetzt auch schon bis 32 Zähne hinten. 

Es sind zwar 16°C auf dem Brocken und im sonnigen Windschatten der Gebäude ist es sehr angenehm, aber nach einer 20minüten Pause mit selbst mitgebrachtem Sandwich (alle Geschäfte sind noch geschlossen) ziehe ich mir für die lange Abfahrt meine Weste an.

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Zurück nach Wernigerode rollt es natürlich super, bis auf ein Teilstück bei Die Annen geht es ja auch nur Bergab. Oben am Brocken muss man bei der Abfahrt in den Kurven aufpassen denn es liegt tlw. sehr viel Rollsplitt rum. Ø Geschwindigkeit bis Schierke 41 km/h, bis Wernigerode Ø 37 km/h. Ab Wernigerode kommt langsam der Gegenwind ins Spiel aber in Triathlonhaltung ist es erträglich drückt halt den Schnitt.

Da ich nicht genau den gleichen Weg zurück fahren wollte und ich den Amplebener Berg gerne noch im Höhenprofil darstellen möchte und die Beine noch gut sind wächst der Gedanke vielleicht 200km voll zu machen. Also fahre ich ab Matierzoll über Winningstedt nach Schöppenstedt. Hatte leider vergessen das auf diesem Teilstück 4 Hügel liegen, die dann doch spürbar waren. Egal durch zum Pitstop bei Netto in Schöppenstedt. Kurze Pause, Snickers u. Kaffee gekauft um Beides am Amplebener Berg Parkplatz zu verzehren. Also weiter über Sambleben zum Amplebener Berg Parkplatz. Erstmal mit Blick auf den in weiter Ferne gerade noch sichtbaren Brocken die Beine hochgelegt. 165 km gefahren, ein gutes Gefühl.

Von hier aus noch hoch Richtung Tetzelstein, Reitlingstal runter und gen Heimat Richtung Destedt. Da der direkte Heimweg nicht zu  200km geführt hätte ging es in Destedt rechts ab über Abbenrode, Bornum, Lauingen, über den Rieseberg, Scheppau und noch einen extra Schlenker über Schandelah um die 200 voll zu kriegen nach Hordorf. Ich habe fertig J

Taktisches Fazit wäre besser bei leichtem Gegenwind hinzufahren um dann auf dem Rückweg Rückenwind zu haben oder in einer Gruppe, sodass man sich auf der Rückfahrt bei Gegenwind abwechseln kann.

Das waren 200km, 1900 Hm, 7:47 Fahrzeit Netto Fahrzeit (Ø 26 km/h, brutto 9h mit Pausen) mit dem Bike der Natur und allein mit mir, eine Erfahrung, die in dieser eventlosen Zeit als Highlight auf meiner internen „Erlebnis-Festplatte“ gespeichert wird. 

Bleibt gesund.

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Hier noch meine Ernährung:

Frühstück: 0,3 l Orangen-Direktsaft 2 Toast mit Käse u. Marmelade

0,75 l Wasser mit 60gr. Powerbar Isoactive die ersten 2 Std.

1 Reife Banane nach 1:45

2 Feigen nach 2:20

1 Reife Banane nach 3:00

2 Feigen nach 3:30

1 Käse Sandwich nach 4:00 oben auf dem Brocken

1 l Cola ab Brocken bis zum Schluss

1,25 l Wasser immer zwischendurch

2 Feigen nach 5:00

2 Feigen nach 6:00

Snickers u. Kaffee nach 7:00 am Amplebener Berg Parkplatz. Kaffee hatte ich mir bei Netto in Schöppenstedt geholt und in den Flaschenhalter gesteckt war natürlich kalt bis zum AmplebenerBerg

Ich hatte auch PowerBar Riegel und Gels dabei brauchte sie aber gar nicht und konnte so bis auf das Sneakers bei natürlicher Ernährung bleiben.

Das war die Ernährung für diese Tour so in der Form möglich weil ich relativ niedrig pulsig gefahren bin und über die letzten sechs Wochen meinen Fettstoffwechsel auf so eine Belastung hin trainiert habe sodass die Energiebereitstellung die meiste Zeit zu einem hohen Anteil durch Körperfettverbrennung erfolgte ich nur sehr langsam meine ca. 1600 Kalorien der in den Muskeln und Leber gespeicherten Kohlenhydrate verbraucht habe.

Artikel von: Klaus-Peter Kasper


Spenden-Info:

Finisher:
Klaus-Peter Kasper: 467 min.

Gesamtstrecke: 200,58 km
Wettkampfzeit-Summe: 467 min.
Spendengeld: 46,70 €


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