Als ich vor zwei Jahren nach Handgelenk- und danach Schulterbruch entschied, mich für den Ironman Mallorca im Herbst anzumelden, war es ein Schritt nach vorn- wieder in meine „Heimat“ zu fliegen, es bedeutet mir so viel!!!
Dass der Weg lang würde, konnte niemand ahnen…. Von 2020 bis 2022 gab es für jeden Unruhe, Ängste, Veränderungen in jeglicher Hinsicht.
Unbeirrt von alledem startete ich mit Peters Hilfe das Aufbautraining im Sommer 2021. Mittlerweile bin ich ja stolze Hundemama ( Teilzeitmama 80%☺️) und dank Ava blieb ich über die gesamte Zeit fit und gesund!
Ein erstes Camp auf Lanzarote sollte schon zeigen, ob ich bereit bin, den nun auf Mai 2022 verschobenen Qualiwettkampf zu bestreiten.
Der Aufbau im Font de Sa Cala Ende März bescherte mir eine solide Form dafür.
Gesagt getan-Quali geholt und noch einen Testwettkampf fünf Wochen vor dem Ironman World Championship 2022 absolviert!Nun hiess es schauen wie was kommt und es kam eine Oberschenkelzerrung…. Na super…Alle langen Läufe wurden gestrichen und ich konnte auch keine intensiven Einheiten mehr absolvieren. Immerhin schwimmen war prima!
Montag 26.9. schleppte ich das gesamte Gepäck zum Zug-Bus-Flughafen so dass neben dem Bein auch Rücken und Arme schmerzten.
Glücklich und müde stieg ich auf Hawaii Kona Flughafen aus, wissend, dass ich kein Gepäck bekam. Das stand noch in ZH!
Egal, am nächsten Morgen liehen mir AthletInnen Brille und Kappe aus und ich durfte endlich ein „mein“ Meer!
Danach konnte ich schon das Rad in Empfang nehmen, einen Tag später endlich meinen Koffer-Peter, danke herzlich für die gesamte Betreuung und Fahrerei vor Ort!!!
Donnerstag zog ich von Kona raus nach Waikoloa Beach, wo bereits meine WG FreundInnen warteten. Mit Felix, Petra und Katrin war eine tolle Gemeinschaft entstanden! Bis zum Wettkampftag wurden kürzere Einheiten auf dem Rad gefahren und Freitag stand das Energy Lab auf dem Zettel…. Leider tat mein Bein nach nur 5 km ziemlich weh, also kaufte ich paar Ibus und Salbe für die Nacht. Allein der Glaube sollte helfen ;)
Ich fühlte mich wirklich topfit im Wasser und an Land…Bis auf die Schmerzen…
Bäääämmm, die Kanone 💥 knallte und die Pros schossen los. Nun war es bald soweit, 40‘ später um 7 ertönte das Starthorn für die Alterklassen ab 55 aufwärts. Ein schnelles Anschwimmen gelang links super und ich fühlte mich prima! Nach der Wende am Boot jedoch schlief mit ständig die linke Hand ein, auch der Rennanzug scheuerte und kniff links an den Nähten der Schulter. Mmhhh doch zuviel zugemutet? Ich ruckelte den Rücken hin und her und versuchte einen anderen Zug zu machen, irgendwann ging die Taubheit weg… und der Pier kam näher - Hurra mein Rad wartete schon mit Teddy an Bord!
In Kona flog ich los und hatte tolle Beine -war scheinbar auf Platz 8…
Bis zur Auffahrt nach Hawi ging es so klasse voran! Bis auf einen staubig roten LKW, der links abbog, gab es keine Hindernisse.
Jedoch merkte ich arg den Rücken und beide Oberschenkel schmerzten bis zur Hüfte… Mmhhh bis zur Wende oben verlor ich massiv, konnte nicht rund treten und eierte mich weiter… Petra kam und fragte besorgt nach meinem Befinden :( nun ja was konnte ich rufen?
Ich verzichtete auf meinen Beutel, hatte reichlich „Futter“ dabei und plante stattdessen schnell hinunterzurauschen.
Nach dem rechten Abzweig auf den Highway kam leichter Gegenwind. Böen und grosse Hitze gab es bis dahin nicht so.
Die letzten 45 km ab Waikoloa konnte ich zum Glück schmerzfrei treten und machte einige Plätze gut wenn auch zu spät für irgendwelche Träume :))
Der Wechsel zum Laufen war ok, aber 10 km lang kam ich in keinen vernünftigen Rhythmus, zwar mässig flott 5 bis 5:30er Tempo, aber alles tat weh! So ging ich nach der Wende Alii Drive die ersten Meter/km und plante den Marathon neu. Palani hoch stiefelte ich flott, ab er Ecke trabte ich dann wieder los. Ich persönlich mag es gern ruhig an der Strecke wenn ich mich nicht wohl fühle… so ging ich „nur“ noch in den Verpflegungsstellen, danach trabte ich um die 6‘
Das Energy Lab zog mir nach der Wende den Stecker, laufen ging nicht, ich knickte im Knie immer weg und die Zerrung machte sich stärker bemerkbar. Meine Verpflegung sollte mich aber wieder retten! WOO liquid energy- damit schaffst du alles- so waren die Gedanken und ich setzte es zurück auf dem Highway um. Peter motivierte mich nochmals und ab km 35! rannte ich super schnell nach Hause. Ich sage immer, die letzten 10 km sind meine - das bewahrheitete sich auch dieses Mal ! Ganze drei AK Plätze und gute 15‘ machte ich wett! Ich dachte an Ava und flog die Palani runter bis ins Ziel!
Mahalo 🌺💓🌺an meinen Coach Peter Sauerland
Karl Arnold (WOO)
Sponser
Jörg Otto ( ggu Software)
Jacqueline R. mit Peter
Susi Reinhardt (cellpower) mit Daniela Gloor
Matthias Bürgi ( Massage Wollishofen)
Christina (Massage Erlenpark und Winterthur)
Selina, Marion, Regula, Viktor für Avis Betreuung 🐺💓💓
Meine Streckenfans Katrin und Felix
Ohne euch wäre dieser 9. Hawaiistart nicht gelungen 8. Mal im Ziel!!!!
Allein das Gefühl, die Natur dieser Insel gemeistert zu haben und aufrecht zu stehen, die supporter zu umarmen 🤗 macht alle schmerzen wett!
Mahalo und Aloha bis bald 👋 wieder.
Zielzeit: 12:15:13 h
swim 01:09:32 / T1 00:04:13 / bike 06:17:23 / T2 00:05:54 / run 04:38:13
AK F 55-59: Platz 17 von 125