Zum fünften Mal 70.3-WM, wie immer in der Quali als Letzter rein gerutscht, weil so viele den weiten Weg scheuen.
Egal, die WM ist schon ein besonderes Rennen, meist an den schöneren Austragungsorten. So auch 2022 in St. George in Utah.
Erwartet hatten ich und wohl die meisten Teilnehmer (rund 6.000 waren qualifiziert) ein Rennen in der Hitze. Weit gefehlt. Eine Woche vor dem Rennen gab es einen Temperatursturz, der zwar tagsüber noch immer rund 20 Grad mit sich brachte, nachts und am Morgen waren es aber nur wenige Plusgrade. Und genau dann muss man ins Wasser.
Wir Jungs hatten den Vorteil, dass bereits am Freitag das Frauenrennen stattfand und wir auf deren Erfahrungen bauen konnten.
Glücklicherweise war es am Rennsamstag etwas bedeckt und wir hatten immerhin 5 Grad und nicht nur 2 Grad wie am Vortag. Und da das Schwimmen weit draußen war, mit ca. 3 Stunden Vorlauf und Shuttleanfahrt, blieb noch einiges an Zeit in der empfindlichen Kühle.
Aber der Sonnenaufgang am Sand Hollow Reservoir war unbeschreiblich schön und entschädigte für das Warten. Nachdem die Profis und zahlreiche Altersklassen schon unterwegs waren, durfte ich in der neunten Startgruppe los. Das Wasser war klar, auf Dauer dann aber kühler als erwartet. Genau wie die Strecke. Vom Land aus sah sie überraschend kurz aus, im Wasser wurde sie immer länger. Nach langsamen 35 Minuten war ich fertig und konnte den Wetsuit-Strip durch Volunteers genießen, macht das Umziehen deutlich einfacher.
Mit warmer Radjacke und Gartengummihandschuhen ausgestattet ging es dann auf die Radstrecke. Nirgends war es eben, immer auf und ab in fantastischer Landschaft, zum Abschluss noch ein langer Anstieg im Snow Canyon, einfach toll.
Anschließend eine rasante Abfahrt nach St. George und es ging in die Laufschuhe. Eigentlich hatte ich mich auf das Laufen und die Stimmung richtig gefreut, aber schon nach wenigen Metern war klar, dass es sehr mühsam werden würde. Direkt aus der Wechselzone der erste Anstieg und die Beine waren an diesem Tage besonders schwer. Nun ja, so war es halt, einfach durchkämpfen.
Die Fanmeile von Hannes Hawaii Tours und vielen Anderen am Streckenrand gaben zumindest zeitweise etwas Kraft zurück. Aber auch die Laufstrecke hatte es in sich. Erst lange hoch, dann wellig über einen Golfplatz und wieder runter. Dann das Ganze nochmal bei mittlerweile ziemlich warmen Temperaturen.
Nach 5:36 Stunden war ich dann endlich im Ziel, nicht gerade fix, aber das fünfte WM-Finish war geschafft.
Hilke und Thorsten
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