Zu Recht steht in der Überschrift ein Fragezeichen. Ich weiß nicht, war das jetzt schon alles oder fehlt doch irgendwie DAS Quali-Rennen, damit man es richtig nach Hawaii geschafft hat? Da ich einen Startplatz über das Legacy Programm von Ironman bekommen habe wusste ich schon vor zwei Jahren, dass ich 2022 in Hawaii starten würde. Genug Zeit zum Vorbereiten hätte ich also gehabt…aber das Ziel war immer „Finishen“ und nicht eine gute Zeit schaffen.
Im Nachhinein bin ich allerdings doch etwas enttäuscht von meinem Rennen, weil ich weiß, dass ich es besser kann. Aber ich fange mal beim Schwimmen an:
Das Schwimmen ist immer mein kleinstes Problem, weil ich weiß, dass ich es einfach nur durchziehen muss. Trotzdem gibt es immer wieder auch hier einige Probleme im Vorfeld, die es zu lösen gibt. Dieses Mal direkt vor dem Schwimmstart, als mir eine andere Athletin den Reißverschluss meines Kiwamo Einteilers zumachen wollte. Leider ging der Reißverschluss kaputt und ich musste mit offenem Einteiler schwimmen. Nicht gerade sehr „aerodynamisch“, aber es gibt schlimmeres und so war die Schwimmzeit zwar nicht die erwartete, aber es war ok.
Vor dem Radfahren hatte ich am meisten Respekt. Wir waren die Strecke von Hawi zurück nach Kona einige Tage vorher mit Hannes Hawaii Tours abgefahren und ich war fertig nach dieser Tour. Daher wusste ich, dass ich viel trinken und auch was essen musste auf dem Rad. Und natürlich den Kopf und Körper immer wieder mit Wasser kühlen, damit ich nicht völlig überhitze. Trotzdem war von Anfang an keine Kraft in meinen Beinen und ich kann die schlechte Radleistung leider nicht nur auf das Leihrad schieben. Keine Ahnung, was an dem Tag los war, aber gegen Ende der Radstrecke (die letzten ca. 10km) hatte ich Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren und hab mich schon in der Wechselzone sitzen sehen, ohne Kraft, weiterzulaufen.
In der Wechselzone angekommen habe ich mich erstmal einige Minuten auf einen Stuhl gesetzt und überlegt, was ich jetzt am besten mache. Aber aufgeben ist auf Hawaii eben so gar kein Thema, wenn man nicht gerade körperlich am Ende ist. Das Ziel war zu finishen, auch wenn ich 42km gehen muss. Aber nach einer kurzen (oder auch ganz schön langen) Verschnaufpause bin ich dann doch erstmal losgelaufen.
Und das Laufen fühlte sich richtig gut an. Wow, was für ein unerwartet gutes Gefühl, zu laufen. Den Rat meines Trainers folgend bin ich von Anfang an bei jeder Verpflegungsstation gegangen und habe RedBull oder Cola und Wasser getrunken. Und trotz der Gehpausen war ich die ersten 10-12km in einem richtig guten Tempo unterwegs. Das Tempo ließ natürlich nach, aber ich war noch voller Hoffnung, nicht so viel gehen zu müssen. Das erhoffte „Daylight Finish“ war allerdings nicht mehr so richtig realistisch, aber dafür war es im Energy Lab gar nicht mehr so warm. Logisch, die Sonne stand dort nicht mehr wirklich so hoch am Himmel, als ich rausgelaufen bin. Und dann kam doch noch der Moment, an dem ich nicht mehr laufen konnte oder wollte. Mein Magen, der sonst eigentlich ganz robust ist, schien von dem ganzen RedBull und Cola Gemisch nicht so begeistert und mir wurde etwas übel. Das Gefühl, sich beim erneuten Loslaufen übergeben zu müssen, blieb einige Kilometer (ungefähr 6-7km) und die Laufstrecke auf dem Highway zog sich wie Kaugummi. Zudem war es mittlerweile dunkel und es gab nicht viel zu sehen dort. Also richtig langweilig…aber laufen ging eben auch nicht wirklich. Die letzten 1,5km bin ich dann doch nochmal gelaufen und der Einlauf in den Zielkanal entschädigt wie jedes Mal für alles Strapazen und Beschwerden. Was für ein großartiger Moment, hier ins Ziel laufen zu können und zu dürfen.
Danke an alle, die mich bis dorthin unterstützt haben, allen voran natürlich GGU Software mit Jörg. Die Klamotten sind echt klasse und ich wurde mehr als einmal auf meinen großartigen Einteiler angesprochen.
Des Weiteren:
- Specialized Concept Store Hamburg / RadCrew Hamburg für die Leihgabe des Rollentrainers
- SSAB für eine Geldspende für die Wettkampfklamotten
- Laufschule Anlauf (Achim Schattmann) für den spontanen 11 Wochen Trainingsplan
- Jarmo für alle Schwimmtrainingspläne
- Offcourse coaching für unzählige Massagen im Vorfeld
- Laufwerk für Rat und Tat zur Laufschuhwahl
Ich war mir eigentlich im Ziel sicher, dass das meine letzte Langdistanz war…aber irgendwie kann ich das mit dem schlechten Radsplit doch nicht auf mir sitzen lassen, oder?
In diesem Sinne, vielleicht bis bald in Kona!
Mahalo und Aloha 🌺
Peggy
Zielzeit: 13:21:59 h
swim 01:09:28 / T1 00:04:58 / bike 07:07:32 / T2 00:09:42 / run 04:50:22
AK F45-49: Platz 131 von 187