Das 24-Stunden-Radrennen auf der legendären Nürburgring Nordschleife ist der Mount Everest unter den 24h Radrennen. Gefahren wird seit 10 Jahren eine Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. Statt Motorengeheul ist auf der Traditionsrennstrecke dann wieder nur sonores Kettenrattern zu vernehmen. Das Ambiente der Formel 1-Arena und die Herausforderungen der legendären Nordschleife machen das Tag-und-Nacht-Rennen weltweit einzigartig.
Eine Herausforderung nicht nur für die Sportler, sondern die ganze Mannschaft an Betreuern, Helfern und Freunden. Gewertet wurde in den Disziplinen Einzelfahrer sowie 2er-Team, 4er-Team und 8er-Team. Extremsportler wie passabel trainierte Hobby-Rennfahrer kommen gleichermaßen auf ihre Kosten.
Gleich zu Beginn unserer Anreise erhielten wir die schlechte Nachricht, dass ein Fahrer des 4er-Teams kurzfristig erkrankt ist und ausfiel. Es drohte das Rennen des 4er-Teams zum großen Kraftakt zu werden, wenn nur zu dritt gefahren wird. Viele Rundmails wurden hektisch verfasst an Freunde und Bekannte, mit dem Ergebnis, dass wir noch Wolfgang überreden konnten kurzfristig einzuspringen.
Also machten wir uns am Freitag, den 29.7.16 in Richtung Eifel auf den Weg, um die Grand-Prix Strecke in den größten Campingplatz Deutschlands zu verwandeln. Jedem Team/Teilnehmer wurde exakt ein Boxenplatz oder eine Parzelle auf dem weitläufigen Gelände zugewiesen. Unser Teilnehmerplatz L52 lag direkt an der Rennstrecke und bot ausreichend Platz für das Team-Camp hatte jedoch den Nachteil, dass es in einer Senke lag und wir bei den Wechseln jeglichen Schwung verloren. Die GGU-Software-Fahnen in der Starterbox wurden umgehend aufgebaut. Sie waren eine große Hilfe während des Rennens das eigenen Team zu finden.
Am Samstag gegen 12 Uhr erfolgte dann der Start mit anderen Wertungsklassen mit über 1.000 Fahrern, so dass es sehr eng wurde auf den ersten Kilometern. Speziell auf den steilen Abfahrten, die es gleich zu Beginn zu bewältigen galt, gab es einige Unfälle. Gleich in der ersten Runde erwischte es das Team aus der benachbarten Box. Deren Fahrer erlitt einen Handbruch.
Schon bald waren wir im Wechselmodus und wechselten fleißig alternierend jede Runde durch.
Eine Runde über die Grand Prix-Strecke und Nordschleife misst in der „Rad am Ring"-Version rund 26 Kilometer und hält neben knapp 80 Kurven auch ca. 600 Höhenmeter parat. 91km/h wurden bei einem GGU-Software-Teammitglied in der Fuchsröhre gemessen. Eine echte Herausforderung ist dann der Anstieg zum Streckenabschnitt „Hohe Acht" mit kurzfristig bis zu 17 Prozent Steigung.
Der Fahrer, der die Fahrt während der Dämmerung fuhr konnte als kleines Bonbon die untergehende Sonne genießen. Gleiches galt für denjenigen, der gegen 5 Uhr auf dem Kurs war, als langsam der Tag erwachte. Dies sind die magischen Höhepunkte weshalb Sportler an einem 24 Stunden Wettkampf teilnehmen.
Am nächsten Morgen waren bei allen Fahrern die Trikots durchgeschwitzt, Wechselklamotten gab es keine mehr, Ermüdung machte sich breit. Die Radzeiten wurden bei allen langsamer. Man sehnte sich dem Ende entgegen. Zu Beginn konnte noch jeder Fahrer der beiden GGU-Software-Teams die Runde unter einer Stunde beenden. Am Ende keiner mehr. Wie Carsten schon zu Beginn äußerte, das Rennen wurde in der Nacht entschieden.
Um 11:45 Uhr wurde die Zielfahne geschwenkt und weitere Fahrer an der Weiterfahrt zur nächsten Runde gehindert. Wir haben den Wettkampf ohne Pausen beendet. Die Belohnung war ein gutes Ergebnis für beide Teams. 23 Runden wurden pro Team gefahren. Das 2er Team war sogar 7 Minuten schneller als das 4er Team obwohl mitten in der Nacht das 4er Team einmal kurzfristig in Führung ging. Obwohl jeder einzeln fuhr war es ein Teamerlebnis der besonderen Art.
Fazit nach 24 Stunden: Ein tolles Erlebnis, alle gesund nach Hause gekommen, viele Spendengelder gesammelt, atemberaubende Strecke erlebt, ein tolles Teamerlebnis, viel Sonnenschein und viel, viel Fun.
Ergebnisse 24-h Rennrad 4er Teams (595 Teams gewertet)
292. Team GGU-Software I 23: Runden in 23:47 Stunden
(Björn Silberberg, Wolfgang Weindok, Charly Ostermann, Frank Vasterling) –
Ergebnisse 24-h Rennrad 2er Teams (162 Teams gewertet)
37. Team GGU-Software II: 23 Runden in 23:40 Stunden
(Carsten Janecke, Jörg Blasey)
www.radamring.de
24 Stunden Rad am Ring 2016
Radrennen / 598 km / Nürburgring
31.07.2016
Mit 91 km/h durch die Fuchsröhre
Spenden-Info:
Finisher:
Björn Silberberg: 457 min.
Wolfgang Weindok: 457 Min.
Charly Ostermann: 457 Min.
Frank Vasterling: 457 Min.
Carsten Janecke: 710 Min.
Jörg Blasey: 710 Min.
Gesamtstrecke: 598 km
Wettkampfzeit-Summe: 3248 min.
Spendengeld: 324,80 €
Mit jedem Start sammeln unsere Teamler Spendengeld bei unserem Sponsor ein.
Mach mit bei uns – egal wie fit du bist!