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Fünftes Ironman-Finish für Thorsten

Fünftes Ironman-Finish, so langsam war ich noch nie. Alles gesagt? Na ja, vielleicht nicht alles.

Klar, Lanzarote mit seinen gut 2.500 Höhenmetern, der Hitze und dem Wind ist kein Bestzeitenkurs. Und wer wie ich noch nie da war, kann auch nicht so recht einschätzen, wie hart es wirklich wird und ob der Wind nun normal, heftig oder doch Lanzarote-lau wird. Mir war auf jeden Fall schon etwas flau, nachdem ich Freitag eine Stunde eingerollt war. Nicht nur einmal hat es mir fast das Vorderrad weg geblasen. Und ich bin nicht gerade ein leichter Kandidat!
Im Wasser war das alles noch kein Problem. Eher die übliche Prügelei, wenn 1.800 gummierte Menschen auf zu kleiner Fläche gleichzeitig schwimmen wollen. Ellenbogenschläge, Füße im Gesicht, Wasser in der Brille, die Angst die Kontaktlinsen zu verlieren, alles wie immer und am Ende auch ok.

Rauf auf's Rad und rein in den Wind. Schon auf den ersten Kilometern gab es ein paar Kostproben und mein Vorderrad wollte wieder seinen eigenen Weg machen. Glücklicherweise blieb es nicht beim
Seitenwind, die Streckenführung bietet auch reichlich Gegenwind. Es lief aber recht gut und auf dem ersten Viertel gab es auch Hawaii-ähnliche Lavafelder, dann kam der erste richtige Anstieg, natürlich mit Gegenwind.
Nur gut, dass ich immer ohne Tacho und Uhr unterwegs bin... Noch eine Weile hin und her, hoch und runter, mit, gegen und begleitendem Wind, dann ging es auf die beiden richtigen Berge. Gut, in den Alpen geht's steiler rauf, aber für einen Ironman reicht es allemal. Oben angekommen fehlten aber immer noch 60 Kilometer! Die ersten gut 25 Kilometer gingen flott, erst runter, dann mit Rücken- und Seitenwind auf einer nicht wenig befahrenden Hauptstraße.
Mir wurde fast langweilig und eigentlich hatte ich auch keine Lust mehr, ich war ja nun schon lange genug unterwegs. Aber den Organisatoren sei Dank, eine 90 Grad-Kurve und wieder voll rein in den Gegenwind, natürlich mit Anstieg. Überraschend ging es noch immer recht gut und bei der nächsten Wende dachte ich schon nun ist das Schlimmste vorbei. Weit gefehlt, sie hatten noch eine Straße gefunden, die vermutlich kurz nach der Entdeckung der Insel mit groben Steinen geteert worden war. Auf dem Teil konnte man auf der Straße dann auch alles finden, was von einem Rad so abrütteln kann.

Das war dann aber auch die letzte Härte und ab ging es zum Lauf. Schon die ersten Meter in der Wechselzone fanden meine Beine nicht so toll, aber kein Wunder bei der Radstrecke. Später las
ich, dass es wohl die härtesten Bedingungen seit Jahren waren. In den Laufschuhen ging es anfangs ganz gut, aber schon auf dem Rückweg vom ersten Wendepunkt nach gut 10 Kilometern wollten sie Oberschenkel nicht mehr so richtig. Ich konnte sie noch etwas überzeugen, aber auf der zweiten kürzeren Runde war dann eine ordentliche Wanderung angesagt. Irgendwann funktionierten die Laufversuche und die dritte und letzte Runde ging wieder laufend. Nicht gerade zügig, aber immerhin!

Nach 12:33 Stunden war ich dann im Ziel, zufrieden trotz der Wanderung noch im ersten Drittel geblieben zu sein und auch ein wenig Stolz. Tolles Rennen, aber auch richtig hart!

Artikel von: Thorsten Schmidt


Spenden-Info:

Finisher:
Thorsten Schmidt: 753 min.

Gesamtstrecke: 223 km
Wettkampfzeit-Summe: 753 min.
Spendengeld: 75,30 €


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