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Schmidto pulverisiert Bestzeit auf der Ironman-Langdistanz

Um 23 Sekunden...

.. die Bestzeit pulverisiert! Na ja, bei 10:37 Stunden nicht viel, aber Bestzeit ist Bestzeit. Tatsächlich wird das auf absehbare Zeit stehen
bleiben, mit Ironman bin ich erst einmal durch. Auch wenn Kopenhagen mit Superwetter und einer Wahnsinnsstimmung und -party am Streckenrand aufwartete, das Ganze ist mir echt zu lang. Ist zwar nicht das erste Mal, dass ich das im Rennen dachte, aber jetzt bin ich wirklich im Einklang mit der Entscheidung. Den lahmsten und den schnellsten Ironman innerhalb von drei Monaten, das ist der richtige Zeitpunkt der langen Strecke eine lange Pause zu geben.

Anders als bei den Massenstarts ging es durch die im 10-Minuten-Takt gestarteten Wellen in Kopenhagen recht entspannt los. Aber ungefähr ab der Hälfte wurde es bunt. Auch wenn ich nicht gerade eine Rakete im Wasser bin, den einen oder anderen lasse ich doch hinter und mir. Und so ging das muntere Aufschwimmen und kämpfen durch die vorherigen Startgruppen los. Gerade im letzten Drittel um den zweiten Wendepunkt herum war es dann ein Geprügel wie sonst nur am Start. Irgendwie kam ich durch und anständig in die Wechselzone.

Rauf auf's Rad und los ging die Anfahrt durch Kopenhagen. Der erste Teil der Radrunde führte an der Küste entlang, landschaftlich sehr schön. Kurz vor der Fähre nach Schweden kam dann der Schwenk ins Landesinnere. Auf den ersten Kilometern freute ich mich noch über die Abwechslung nach der doch recht geraden Küstenstraße, aber auf Dauer nervte der Teil. Ein Hügelchen nach dem Anderen, eine enge Straße nach der Nächsten, hin und wieder ein Dorf, immer wieder begeisterte Dänen, aber null Rhythmus auf dem Rad. Bis zum Rückweg nach Kopenhagen, dann gab es wieder eine breite Straße, ein Anstieg mit Zuschauermassen wie bei der Tour und die Runde war so gut wie durch. Und anstatt schön zur Wechselzone abzubiegen, mussten wir alle nochmal rum. Also wieder auf die Küstenstraße! Spätestens bei Kilometer 137 hatte ich dann wirklich keine Lust mehr. Aber Ironman ist nunmal nicht immer nur Jux, also weiter bis zur Wechselzone.
Desto näher wir kamen, desto mehr spürte man die kommende Party an der Laufstrecke.

Vorher aber nochmal auf die Toilette, die Beine sortiert und raus auf die Strecke. Schon auf den ersten Metern säumten Unmengen von Zuschauern die Strecke und so ging es fast die ganze Runde. Aber viermal rum? Dazu hatte ich keine rechte Meinung. Also trottete ich weiter und ab der dritten Aidstation startete ich mit dem Lauf von Station zu Station, niemals dazwischen gehen. Mal ging es so wie ich mir einen Lauf nach 180 Kilometern vorstelle, meist ab er doch eher demütig vor mich hin trabend. Band um Band arbeitete ich mich durch die vier Runden und die 42 Kilometer waren fast Geschichte.

Wie immer war ich ohne Tacho und Uhr unterwegs, traditionell unstrukturiert trainiert und bis zur Zieluhr ahnungslos, wie schnell oder langsam ich war. Umso überraschter war ich trotz eines eher verwalteten und in nicht ganz kleinen Phasen lustlosen Rennens noch knapp unter der Bestzeit zu bleiben. Im Vorfeld hatte ich es angesagt, nun tatsächlich erreicht, aber so richtig freuen? Nein, eher ein Stücken Stolz es zu Ende gebracht zu haben und jetzt erst einmal das Kapitel Langdistanz in die Kiste zu stecken. Wer weiß, vielleicht hole ich die Kiste ja mal wieder raus, so schnell wird das aber nicht gehen!

Artikel von: Thorsten Schmidt


Spenden-Info:

Finisher:
Thorsten Schmidt: 753 min.

Gesamtstrecke: 223 km
Wettkampfzeit-Summe: 753 min.
Spendengeld: 75,30 €


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