Am vergangenen Wochenende war es endlich wieder soweit. Das langersehnte Highlight des Jahres stand vor der Tür!
Mit ca 10.500 Teilnehmern und über 300.000 Zuschauern, den Starts der Weltelite an den Nachmittagen das größte Triathlon Event weltweit.
Bereits am Freitag schnupperten bereits einige von uns Eventfeeling bei der Abholung der Startunterlagen. Schon lag diese besondere Stimmung in der Luft. Beim Einschwimmen konnte man den Profis zusehen, die Füsse in die warme Alster halten und die Sonne genießen – und die Anspannung stieg.
Am Samstag gingen dann Steffi, die ich aufgrund des GGU Trikots ansprach, Micha und Thomas an den Start. Das Wetter war auf der Seite der Sprinter, die Sonne strahlte den ganzen Tag über vom blauen Himmel.
Sonntag hatten wir, Julia, Pepe, Kai und ich leider nicht sonderlich viel Glück. Ich durfte als Erste ins Wasser hüpfen, um 9 Uhr ertönte das Startsignal. Gefolgt dann vom Block mit Pepe und Kai und hinterher Julia.
Das Schwimmen verlief für mich wunderbar, die 1500 Meter durch die Binnenalster, unter den Brücken unterdurch bis in die Aussenalster zu schwimmen, hatte ich mir schlimmer vorgestellt. Das Wasser war wärmer als die Luft, den Regen hat man nicht gemerkt und ich hab es genossen.
Auf der Radstrecke lief es dann weniger rund. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört, zum Teil musste man durch richtige Pfützen fahren, „höchschte Konzendration“ war angesagt, ich hatte größten Respekt und bin doch eher mit angezogener Handbremse gefahren. Links und rechts der Strecke immer wieder Fahrer, die sich nach einem Sturz aufgerappelt haben, viele, die mit Schlauchwechsel zu tun hatten, aber Gott sei Dank kein Unfall in unmittelbarer Nähe. Zufrieden wechselte ich auf die Laufstrecke, wusste ich doch, dass das mit dem angeschossenen Fuss kein Spaß werden würde…
Zum Glück hatte ich genug Supporter an der Strecke, mein größter Dank geht hier an Peggy, die am hintere Teil der Laufstrecke auf mich gewartet hat und lautstarkt motiviert und angefeuert hat – ohne Dich hätte ich abgebrochen. Irgendwann war das Adrenalin stärker als der Schmerz, die km konnte ich schon rückwärts zählen und nachdem die Laufstrecke wieder an der Binnenalster entlang führte, trug einen die Stimmung sowieso von alleine ins Ziel.
Geschafft!! Zeiten, naja, unter den Voraussetzungen bin ich aber mehr als zufrieden.
Zeiten:
00:29:36 (00:05:22) 1:17:44 (00:03:34) 00:58:07
Platzierung:
176. Gesamtfrauen
34. Altersklasse
Bericht: Julia Engel
Die Anmeldung zur olympischen Distanz beim Triathlon in Hamburg erfolgte eine Woche vor dem Startschuss. Nach 4 monatiger Abschlussphase meines Masterstudiums in Architektur wollte ich unbedingt starten- obwohl ich kaum trainiert hatte: 2x auf dem Rennrad gesessen, wenige Male mehr als 1.000m geschwommen, aber immerhin mind. 1x die Woche gelaufen. Für mich ein sehr untypischer Wochenrhytmus, der mich nicht zufrieden sein ließ.
Als Donnerstags bereits die Akkreditierung aufgebaut wurde und uns Facebook regelmäßig mit News versorgte, stieg die Vorfreude und die Begeisterung. Irgendwo wird sich doch hoffentlich die Grundfitness versteckt haben, die jahrelang trainiert hatte!?
Samstag verbrachte ich ausschließlich an der Sprintstrecke, da mein Freund sich von meiner Euphorie anstecken ließ und seinen ersten Triathlon absolvierte. 3...2...1: Am Sonntag um 10:10h kraulte ich diesmal 97% der Strecke. Währenddessen breitete sich Freude in mir aus. Da geht doch was!
Das Rennradfahren überstand ich ohne Panne- durch die regennasse Fahrbahn zählte ich mindestens 10 Platten. Allerdings fuhr ich ohne Tacho. Um mental keinen Druck aufzubauen. Diesmal wollte ich geniessen.
Nachdem mir das erste mal beim Absteigen vom Rad nicht kurz die Beine versagten, fieberte ich bereits dem Laufen, meiner Lieblingsdisziplin, entgegen. Unser Lauftrainer neckte mich vor dem Start: die 48 Min. von letztem Jahr könnte ich ruhig einmal unterbieten. In den nächsten 45 Min. trugen mich meine Beine nahezu federleicht dem Ziel entgegen. Währenddessen wurde ich von 4 Männern und einer Frau überholt. Die Cheerleaders feuerten mit 'Sieht gut aus, Frau Engel' (Danke bedruckter ggu-Einteiler) an. Und eine Unterhaltung endete mit einem kurz andauernden Lachanfall: ich wurde gefragt, ob ich zu Weihnachten den Engel vom Weihnachtsmann bei einem Stück spielen möchte.
Die Finisherzeit betrug 2:48:44.
4 min. schneller als letztes Jahr. Und somit Bestzeit. (33 - 4 - 1:21 - 3 - 45)
Ich bin glücklich und ein bisschen stolz. Die Grundfitness ist da. Und abrufbar. Man muss daran glauben. Jeder.
Bericht: Kai Großkopf
Meine Planungen für die OD in Hamburg haben diesmal schon im letzten Jahr begonnen. Schon am 22.11.2013 haben Pepe und ich einen Platz reserviert und letztlich auch das Startticket erhalten. Die Reise nach HH startete am 12.07.. Hier haben wir dann auch mit Nicole, Steffi, Jana und Michael die Kurzdistanz der Profis bei bestem Wetter und Sonne verfolgt. Die Wetter-App versprach einen guten Renntag. Leider durfte ich am 13.07. mit Blick aus dem Fenster feststellen, dass die Straßen nass waren und das sich Apps auch täuschen können. Gegen 8:45 brachen Pepe und ich zur Check-In Zone auf und es regnete weiterhin. Weil in HH alles hervorragend organisiert ist, klappte alles wie am Schnürchen, so dass wir für 10:00 ohne Zeitdruck startbereit waren.
Die Aufrechterhaltung des Neo-Verbots führte zu einem unmotivierten und leichtbekleideten Sprung ins 23,5 Grad warme Schmutzwasser der Binnenalster. Allerdings sorgten knallige Beats für gute Laune und mit der Sirene ging´s ab Richtung Außenalster, durch die Brücke, um die Boje und retoure. Die Orientierung lieferten die anderen roten Badekappen meiner Gruppe mit und so bin ich einfach hinterher geschwommen und konnte ein paar Schwimmer hinter lassen. Ein paar Hundert Meter nach der Wende bin ich dann auf die Vorgruppe aufgeschwommen. Ein beherzter Beinschlag brachte mir aber auch einen Krampf ein und dann war ich auch schon beim Ausstieg. Das klappte so gut, dass ich mit einem breiten Grinsen und guter Laune zum Rad flitzte, welches am Ende der Wechselzone stand. Leider lagen meine Sachen nun etwas verstreut und auch das Rad hing nicht mehr an seinem richtigen Platz. Aber von dort waren es nur noch 50 Meter bis zum Balken. Auf der Radstrecke stellte ich fest, dass nur die Trittfrequenz funktioniert, der Speedsensor hatte sich verdreht. Ich konnte dann auf der Strecke schon die ersten Blessuren bei den Mitfahrer sehen und einige Triathleten macht sich zu Fuss auf den Rückweg mit Schrott unterm Arm. Dazwischen habe ich aber auch Nicole und Pepe auf der Strecke gesichtet. An der letzten 90 Grad Kurve hat es mich dann fast erwischt. Blockade von Vorder- und Hinterrad und Drift Richtung Poller. Im letzten Moment konnte ich mich noch abfangen und auch mein Nebenfahrer konnte einen Unfall noch verhindern. Selbst auf der freien Strecke gab´s Aquaplaning und einen Drift auf die Gegenfahrbahn. Am Ende wollte ich das Rennen einfach nur noch unfallfrei beenden. Im letzten Tunnel endlich mal Trockenheit, Speed und rein in die T2.
Immer noch gut durchgefeuchtet habe ich dann relativ schnell gewechselt und auf der Laufstrecke ein Uhrwerk/einen Laufpartner ausgemacht. Kurzer Dialog, die Strecke sollte in 45 Minuten von seiner Seite absolviert werden. Ich habe dann darauf geachtet, dass ich ihn nicht aus den Augen verliere. Nun kam auch langsam die Sonne auf aber die Strecke lag gut im Schatten. Nach dem Wechselpunkt ging es nur noch zurück, Pepe kreuzte meine Strecke und am letzten Kilometer habe ich das Uhrwerk passiert und zur schnelleren Gangart animiert. Von Weitem konnte ich schon Steffi und später Nicole rufen hören und motiviert ging´s ins Ziel.
Das gemeinsame alkoholfreie Erdinger und der Butterkuchen rundete einen schönen Renntag ab.