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Ein Triathlon der keiner war

Zum Ende der Triathlon-Saison sollte es für Sigi und Jörg in warme, südliche Gefilde in die größte Stadt der Halbinsel Istriens gehen. Die Anreise fand mit dem Auto statt und lief bis auf eine 3h-Vollsperrung bei Kassel auf dem Rückweg recht gut für die jeweils 1200 km Fahrstrecke.

Uns erwartete in Pula eine atemberaubende Kulisse im Hotelgelände Verudela sowie auf den Wettkampfstrecken. Hotel, Startplatz und Wettkampfstrecken-Briefing hatten wir über den Trainingslager-Veranstalter für Kroatien IstriaBike (http://www.istriabike.com) gebucht.
Organisatorische Mängel seitens IRONMAN (dazu später mehr) sorgten leider für einen kleinen Beigeschmack. Kroatien ist wohl noch Triathlon-Entwicklungsland.

Das Rennen wurde am Ambrela Strand auf Verudela mit dem Schwimmen gestartet. Nach der Radfahrt, die logischer weise dann auch in Ambrella in der Wechselzone 1 losging und durch Marčana, Svetvinčenat, Rovinj und Vodnjan zur Marina von Pula in die Wechselzone 2 führte, wurden 3 Runden durch das Zentrum der Stadt Pula zum Ziel im Amphitheater gelaufen. Wohl einem der schönsten Zieleinläufe, die man sich als Athlet wünschen kann. Der IRONMAN 70.3 Pula war der zweite IRONMAN 70.3 Wettbewerb in Europa, der ohne Profi Athleten ausgetragen wurde. Soweit so gut.

Am Renntag war es allerdings sehr windig mit etwas Wellengang. Gestartet wurde mit einem "Rolling Start System", bei dem sich jeder Athlet in die Startschlange stellen konnte wo er wollte bzw. was seine Schwimmzeiteinschätzung war.
Nach dem Startschuß bewegte sich nun die Startschlange mit den schnellen Schwimmern zuerst wie die Lemminge, nein nicht in den Abgrund sondern ins Wasser.

Beim Schwimmen gab es jedoch große Probleme auf dem Dreieckskurs. Zwei Zwischen-Bojen beim Herausschwimmen waren nicht richtig verankert. So wurden diese Bojen nach links versetzt, was wohl einige der bereits gestarteten Schwimmer nicht mitbekommen haben. Laut IRONMAN "kürzten" zahlreiche Athleten so die Strecke ab. Die WTC entschied daher noch während des Bewerbs wegen der "schlechten Bedingungen" (ist hier die Organisation gemeint?) die Schwimmzeiten zu annullieren und mit dem Landgang den Wettkampf zu starten. Das ist wohl ein Kuriosum in der Triathlongeschichte.

Sigi und ich haben uns gleich an die erste Wendeboje gehalten und sind 1,9 km durch die Wellen und die Strömung durchgepflügt. Dabei konnte ich u.a. feststellen dass es viel zuwenig Kanus gab und zumindest ein Kanut sein Gefährt auch zum kentern brachte.

Beim Radfahren bließ der Wind mit ca 30 km/h mit 50er Böen. Das Kuriosum auf der Radstrecke war ein Bahnübergang der für 1:30 Minuten aufgrund einer Zugdurchfahrt gesperrt wurde. Ein Zeitausgleich sollte aber nicht stattfinden. Uns betraf das aber auch nicht.

Nach der ersten Verpflegung in einer schönen Abfahrt an deren Ende eine 90° Rechtskurve war kam Sigi durch eine Böe von der Fahrbahn ab. Durch intensives Bremsen blockierte das Vorderrad auf Schotter und ein spitzer Stein durchbohrte die vordere Decke. Zum Glück ist nicht mehr passiert und Sigi widmete sich gerade seinem Plattfuß als ich an ihm vorbei fuhr.

Der Rest der Radstrecke war recht malerisch und die letzten 30 km ging es mit Rückenwind zügig zurück nach Pula in die Wechselzone 2 zum Laufstart.

Sigi zog nach meinem Laufstart schnell an mir vorbei und so kämpfte ich mich einmal wieder auf meiner schwächsten Disziplin drei Runden durch etliche Verpflegungsstellen salzverschwitzt zum Zieleinlauf im Amphitheater wo wir von 2 Gladiatoren begrüßt wurden. GRANDIOS!

Fazit: Ein Triathlon, der kein Triathlon und auch kein Duathlon war. Spaß gemacht hat es trotzdem und eigentlich sollte man im kommenden Jahr einmal testen, ob die Kroatien nun wissen wie Bojen verankert werden. Wer kommt mit?

 pula22

Artikel von: Jörg Otto


Spenden-Info:

Finisher:
Jörg Otto: 392 min.
Siegfried Horsters: 345 Min.

Gesamtstrecke: 121,8 km
Wettkampfzeit-Summe: 737 min.
Spendengeld: 73,70 €


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